Jede sprossende Pflanze, die mit Düften sich füllt,
trägt im Kelche das ganze Weltgeheimnis verhüllt.

Emanuel Geibel

Auch die westliche Anwendung von Arzneikräutern ist schon seit mehr als 2600 Jahren bekannt. Der bedeutendste Kräuterkenner des Altertums war Dioscurides, welcher das große Werk, die Materia Medica schrieb, indem Heilpflanzen und Kräuter genau beschrieben sind. Die Materia Medica dient heute noch als Wissensgrundlage der Kräutertherapie.

Der Arzt Hippokrates (ca. 460 bis 337 v. Chr.),
Hildegard von Bingen (1098 bis 1179 n. Chr.)
und Albert Magnus (ca. 1200 bis 1280 n. Chr.),
um nur Einige zu nennen, sind Menschen, die mit Kräutern heilten.

Pflanzen produzieren unzählige Stoffe von den Wurzeln bis zu den Blüten, die eine Heilwirkung auf den Menschen haben. Sie finden ihren Einsatz bei Entzündungen, Infektionen, Husten, Magen-Darm-Beschwerden, Herzbeschwerden, Störungen der Harnwege, Hautproblemen, Schlafstörungen, bei nervlichen Anspannungen etc.. Verwendung finden sie in Form von Aufgüssen, Tees, Umschlägen, Inhalationen, Salben, Bädern und Tabletten.

Ringelblume (Calendula):

Calendula

Sie gehört schon seit dem 12. Jahrhundert zu den beliebtesten Heilpflanzen. Sie wurde damals schon mit schmerzstillender, entzündungshemmender und krampflösender Wirkung eingesetzt.

Sie gilt auch als Wetterprophet, wenn sich ihre Blüten schon am frühen Morgen öffnen, bleibt es den ganzen Tag schön. Sind die Blüten nach sieben Uhr immer noch geschlossen, muss man mit Regen rechnen.

Die Ringelblume:

Wie leuchten Blütenkorb und Krone
der Ringelblume uns entgegen.
Was täten Menschen wirklich ohne
der Pflanze weit gestreuten Segen?

So färbt sie Kuchen, Strudel, Torten,
ersetzt den Safran mühelos.
Man isst die Blüten allerorten,
auch Blätter, die nicht allzu groß.

Ingo Baumgartner

Titelbild – Ausschnitt: Candace Thoth via Wikimedia Commons
Bild: Fotolia